Salamander – A. Das reale Tier

Als ›Salamander‹ werden verschiedene Schwanzlurche bezeichnet, allein in Italien sind 27, in Griechenland sieben Arten bekannt. Trotz vereinzelten Problemen bei der Identifizierung (Physiologus B 30, 1; TC 8, 30 [De salamandra], 8, 32-33 [De stellione]; Historia orientalis, 89) sprechen die dem Salamander zugeschriebenen Eigenschaften aber für eine Identifikation mit dem Feuersalamander (Salamandra salamandra).

Dabei handelt es sich um einen bis zu 28 cm langen schwarzen Molch mit unregelmäßigen gelben Flecken. Im Stresszustand kann er an seinen Seiten eine weißliche Drüsenflüssigkeit aussondern, die beim Menschen eine Hautreizung auslöst und für kleinere Tiere giftig ist. In Südeuropa ist er zwar heimisch, aber selten. Sein Lebensraum sind feuchte Laubwälder, für die Absetzung der neugeborenen Larven ist der Salamander auf Laichgewässer angewiesen.

Im 16. Jahrhundert wird der Feuersalamander Emblem von Franz I. von Frankreich.

Ausg.: Jacob von Vitry: Historia orientalis, ed. F. Moschus 1597; Thomas Cantimpratensis: Liber de natura rerum, ed. H. Boese, 1973. [= TC]. Thomas von Cantimpré >Liber de naturis rerum< Band 1: Kritische Ausgabe der Redaktion III (Thomas III) eines Anonymus, hrsg. von B. K. Vollmann (†), ergänzt u. f. d. Druck eingerichtet von Janine Déus u. Rudolf Kilian Weigand …, Wiesbaden 2017 5,20 De salamandra, 5.22 De stellione.

Lit.: M. Sparreboom/R. Thorn: Salamanders of the Old World, 2014, 14-25; 325-334; O. Keller: Die antike Tierwelt II, 1913, 318-321; K. F. Kitchell: Animals in the Ancient World from A to Z, 2014, 164-165; G. P. Wolf: Franz I. von Frankreich (1494-1547), Theologische Realenzyklopädie 11 (1983), 385-389.

Katja Weidner

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