Salamander – C. – II.3 Gebrauchsschrifttum

Im Zusammenhang medizinischer Schriften ist vor allem das Gift des Salamanders relevant. Der Hinweis des Plinius, der Salamandergeifer habe eine haarverätzende Eigenschaft (NH 10, 188, auch NH 29, 116), macht ihn zu einem Mittel gegen Haarwuchs (De materia medica 2, 62; VB 20, 64). Das Gift des Salamanders führt zu fleckigem Ausschlag, rauer Zunge und körperlicher Schwäche (Compositiones 187). Der Gebrauch des Salamandergifts ist untersagt (Keller, 319f.). Der Salamander löst beim Menschen faulige Geschwüre aus, wirkt bei Lepra aber heilsam (De materia medica 2, 62). Als Gegengift hilft in Schildkrötenbrühe zubereitete Nessel (NH 22, 31), eine Mischung aus dem Fleisch von Meeresschildkröte und Frosch (VB 20, 64, schon bei NH 32, 48), Honig, in Met gekochte Fichtennadeln oder Leinsamenmehl (Compositiones 187).

Ausg.: Dioskurides: De materia medica, ed. M. Wellmann, 1906-1914 (Reprint 1958); Plinius: Naturalis historia, ed. R. König/G. Winkler, 1973-2007; Scribonius Largus: Compositions médicales, ed. J. Jouanna-Bouchet, 2016.

Lit.: Ch. Hünemörder: Salamander, Lexikon des Mittelalters 7 (1976), 1284-1285. O. Keller: Die antike Tierwelt II, 1913, 318-321.

Katja Weidner

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