Ameise – E.4 – II.2 Tierkunde, Enzyklopädik

Wie schon seine Vorlage (Thomas von Cantimpré in der Redaktion III) ordnet Konrad von Megenberg die Ameise bei den → wurmen ein (gemeint sind damit Lebewesen, die sich ohne ‚Unkeuschheit‹ vermehren). Der Vergleich mit den → Bienen fehlt schon in Thomas III, ansonsten werden sämtliche bei Thomas genannten Eigenschaften erwähnt: der ausgeprägte Geruchssinn (was empirisch nachweisbar ist, indem man Oreganum oder Schwefel auf den Ameisenhaufen legt, was die Ameisen vertreibt), die Zunahme an Stärke mit dem Alter, ihre Aktivität bei Vollmond, ihr Beenden der Arbeit bei Neumond, überhaupt ihre Emsigkeit sowie die Tatsache, dass sie – dem Menschen gleich – ihre Toten begraben, und ihre Klugheit im Umgang mit dem gesammelten Korn. Eine Auslegung des Tiers unterbleibt.

[…]

Ausg.: Konrad von Megenberg: Das ›Buch der Natur‹, ed. R. LUFF/G. STEER, 2003; Thomas von Cantrimpré: Liber de naturis rerum. Redaktion III (Thomas III), ed. Projektgruppe B2 des SFB 226 Würzburg-Eichstätt unter Leitung von B. K. Vollmann, [1992, masch.].

Sabine Obermaier

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