Die Bibel erwähnt Elefanten als Tiere nur im Kontext der Makkabäerbücher (sonst findet nur das Elfenbein, nicht das Tier Berücksichtigung). Die Makkabäerbücher berichten von erfolgreichen Kämpfen und Listen gegen Kriegselefanten (2 Mcc 11,4; 2 Mcc 13,15; 1 Mcc 6,32). Als Eleazar glaubt, den Elefanten des gegnerischen Königs vor sich zu haben, opfert er sich, indem er sich unter den Elefanten stellt und ihn mit von unten durchbohrt (denn an der Bauchhaut sind Elefanten sehr verletzlich), wobei er allerdings selbst unter dem zusammenbrechenden Tier begraben wird (1 Mcc 6,43-47). Die Kirchenväter und christlichen Vermittler antiken zoologischen Wissens an das Mittelalter bewerten den Elefanten, abgesehen von Origines und Tertullian, durchweg positiv. Für Ambrosius (Hexameron 6,5) und Eusthatios (Hexameron 4,5) ist der Elefant ein Beispiel sinnvoller Schöpfung. Isidor von Sevilla betont seine Intelligenz und sein gutes Gedächtnis (Etymologiae 12,2,14). Geschätzt wird der Elefant wegen seiner Treue und Dankbarkeit und seiner gering ausgeprägten Sinnlichkeit (Cassiodor in Ps 44, 10 [PL 70, 325]).
Lit.: G. C. DRUCE: The Elephant in Medieval Legend and Art, The Archeological Journal 76 (1919), 1-73, hier 2-4.
Sabine Obermaier
Zurück zu "Elefant" | Zurück zu "B. Denktraditionen - B.1 Antike Zoologie" | Weiter zu "C. Lateinische Literatur"