Großepik: Der Elefant taucht regelmäßig als Indikator orientalischer Prachtentfaltung und (als Kriegselefant) als Bestandteil östlicher Heer auf. So reitet im mittelenglischen Alliterative Morte Arthure der römische Kaiser, als ›orientalisierter‹ Gegner König Arturs, auf einem (Kriegs-)Elefant, und in der Siege of Jerusalem muss das römische Heer gegen Kriegselefanten der Juden antreten. In The Wars of Alexander werden nebst den Kriegs- auch Arbeitselefanten als Lasttiere erwähnt.
Romanzen: Chaucer, in seiner Romanzenparodie Sir Thopas, gibt dem Riesen, dem Sir Thopas begegnet, den sprechenden Namen Sir Olyfaunte, wobei das tertium comparationis die Größe ist.
Hagiographie: Aelfric (10. Jh.) erwähnt in seinem Lives of Saints den Elefant als Kampftier im Zusammenhang mit den Makkabäern und beschreibt ihn als das größte aller (Land-)Tiere (größer als ein Haus und sich nie hinlegend), das jedoch in England nicht heimisch ist – weshalb gewisse Leute Elefanten als Erfindungen abtun.
Allegorische Dichtung: In John Lydgates Assembly of Gods reitet die Habgier auf einem Elefant, womit der Elefant zu einem der Reittiere der sieben Todsünden wird.
Geschichtsschreibung: Higdens Polychronicon berichtet, wie Hannibal römische Kriegsgefangene gegen wilde Tiere kämpfen lässt und einem Römer die Freiheit verspricht, wenn er einen Elefant besiegt – was diesem zwar gelingt, woraufhin er jedoch trotzdem auf Befehl Hannibals getötet wird.
Thomas Honegger
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